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Die metabolische Azidose: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die metabolische Azidose: Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei einer metabolischen Azidose handelt es sich um eine Übersäuerung des Blutes, die auf einer Störung des Stoffwechsels beruht. Solche Störungen führen zu einer Erschöpfung der Pufferkapazität des Blutes. Verschiedene Krankheiten wie Diabetes oder Nierenversagen können eine metabolische Azidose auslösen. Da eine Übersäuerung lebensbedrohlich sein kann, muss die Ursache unbedingt identifiziert und behandelt werden. Hier erfährst du, wie eine Übersäuerung im Körper entsteht, welche Symptome bei einer metabolischen Azidose auftreten, wie sie behandelt wird und ob eine Ernährungsumstellung positive Auswirkungen auf die Therapie hat.

Was ist eine metabolische Azidose?

Bei einer metabolischen Azidose kommt es aufgrund einer Störung des Stoffwechsels zu einer Übersäuerung des Blutes. Ob eine Lösung sauer, basisch oder neutral ist, zeigt der pH-Wert an. Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Wasserstoff-Ionen-Konzentration. Er hängt also von den H+-Ionen (Protonen) in der Lösung ab. Der pH-Wert des Wassers (pH=7) liegt im neutralen Bereich. Lösungen mit höheren pH-Werten gelten als Basen, Lösungen mit niedrigeren pH-Werten als Säuren. Der physiologische pH-Wert des Blutes liegt in einem ziemlich engen Rahmen: zwischen 7,36 und 7,44. Dieser wird durch sogenannte Puffersysteme aufrechterhalten. Ein solches Puffersystem ist das Kohlendioxid-Bikarbonat-System. Befinden sich zu viele Protonen in der Lösung, nimmt das Bikarbonat diese auf. Die entstehende Kohlensäure dissoziiert zu Wasser- und CO2-Molekülen und das Kohlendioxid wird abgeatmet. Weiterhin existieren das Phosphat-Puffersystem sowie Puffersysteme auf Proteinbasis. Definitionsgemäss handelt es sich um eine Azidose, wenn der Blut-pH den Wert von 7,36 unterschreitet. Ist das Blut zu basisch (pH-Wert höher als 7,44), spricht man von einer Alkalose. Azidose oder Alkalose können lebensgefährlich sein.

Wie kommt es zu einer Übersäuerung des Blutes?

Azidose oder Alkalose entstehen, wenn die Pufferkapazität des Blutes erschöpft ist. Zu einer Übersäuerung des Blutes kann es auf zwei verschiedene Weisen kommen. Bei der respiratorischen Azidose, wie sie zum Beispiel bei chronischen Lungenleiden auftritt, befindet sich zu viel CO2 im Körper. Das Kohlendioxid-Bikarbonat-Gleichgewicht verschiebt sich in Richtung der Kohlensäure, die zu Bikarbonat zerfällt, wobei Protonen in Lösung gehen. Bei der metabolischen Azidose ist die Bikarbonat-Konzentration erniedrigt. Protonen aus dem Blut können nicht mehr in ausreichender Menge abgefangen werden. Als lebensbedrohlich gelten pH-Werte ab 7,1 oder niedriger.

Was sind die Symptome einer metabolischen Azidose?

Um die metabolische Azidose zu kompensieren, versucht der Körper Kohlendioxid abzuatmen. Eines der typischen Symptome ist daher die erhöhte Atemfrequenz beziehungsweise die sogenannte Kussmaul’sche Atmung (nach dem Arzt A. Kussmaul). Weitere Symptome, die bei einer metabolischen Azidose auftreten, sind:

  • beschleunigte Atmung bis hin zur Atemnot
  • geringe Leistungsfähigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Mundgeruch
  • Blutdruckabfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bewusstlosigkeit

Welche Krankheiten gelten als Ursache einer metabolischen Azidose?

Es existieren einige Krankheiten, die zu einer erniedrigten Bikarbonat-Konzentration führen können und damit das Puffersystem des Blutes beeinträchtigen. Eine metabolische Azidose kann die Folge sein. Zu diesen Krankheiten zählen:

  • Diabetes mellitus
  • Erkrankungen der Niere, vor allem die Niereninsuffizienz
  • Morbus Addison
  • Durchfallerkrankungen
  • Vitamin B1-Mangel
  • Schock
  • Vergiftungen

Zudem führen der zu häufige Einsatz von Abführmitteln, starker Alkohol-Konsum, Hungerzustände oder schwere Muskelarbeit zu einer Verschiebung des Kohlendioxid-Bikarbonat-Systems.

Wie wird die metabolische Azidose diagnostiziert?

Zur Diagnostik einer metabolischen Azidose nutzt dein Arzt die Blutgasanalyse. Diese zeigt unter anderem den pH-Wert des Blutes sowie die Bikarbonat-Konzentration und den Kohlendioxid-Partialdruck an. Mit der Untersuchung unterscheidet dein Arzt zwischen einer respiratorischen und metabolischen Azidose und sieht, wie stark die Übersäuerung ist. Die Bestimmung der Anionenlücke (rechnerisches Defizit der Anionen im Blut) des Patienten gibt Hinweise auf die Ursache der metabolischen Azidose und dient als weiteres Kriterium zur Diagnose.

Wie erfolgt die Behandlung einer Übersäuerung?

Eine metabolische Azidose muss zügig behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Diese können von Atemnot über schwere Herzrhythmusstörungen und Bewusstlosigkeit bis zum Tod reichen. Für die Therapie einer metabolischen Azidose ist die Behandlung der Grunderkrankung nötig. Nur so wird der dauerhafte Ausgleich des Säure-Base-Haushalts erreicht. Leidet der Patient an einer diabetischen Azidose kann diese beispielsweise durch Insulingaben reguliert werden. Bei Nierenversagen hilft eine Dialyse bei der Ausscheidung von Giftstoffen und der Behandlung der Azidose. Befindet sich die Azidose in einem lebensbedrohlichen Bereich, sind Sofortmassnahmen angezeigt, die zum Beispiel aus Bikarbonat-Infusionen und einer Beatmung bestehen.

Wie trägt die Ernährung zu einer Übersäuerung bei?

Bei gesunden Menschen, die nicht über längere Zeit hungern, hat die Ernährung normalerweise keinen massgeblichen Einfluss. Selbst bei hohem Fleischkonsum oder der Aufnahme anderer säurebildender Lebensmittel kommt es nicht zu einer Übersäuerung des Blutes, da die Pufferkapazität ausreicht, um die Säuren aus der Nahrung abzufangen. Besteht jedoch eine Grunderkrankung, aus der eine Azidose resultiert, kannst du die Behandlung langfristig mit einer Ernährungsumstellung unterstützen. Die Aufnahme von basisch wirkenden Lebensmitteln (pflanzliche Produkte, wenig Eiweiss) oder die Einnahme von Bikarbonat-Tabletten tragen zur Regulation des Säure-Base-Haushalts bei.

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