Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Steviolglycoside oder auch Stevioside sind natürliche Süssstoffe, die in den Blättern der Steviapflanze vorkommen. In der natürlichen Form besitzt Stevia ähnlich wie Süssholzwurzel einen lakritzähnlichen Geschmack, der jedoch bei der Gewinnung der reinen Steviolglycoside abgebaut wird. Die extrahierten Steviolglycoside bilden zunächst ein helles Pulver, das für die Herstellung in Lebensmitteln und auch zu Tabletten oder Flüssigsüsse weiterverarbeitet werden kann. Nach einem langen Streit um die Zulassung dürfen die extrahierten Steviolglycoside nun in Lebensmitteln eingesetzt werden, jedoch nicht die ursprünglichen Blätter der Steviapflanze (mit Ausnahme mancher Teesorten).
Steviolglycoside können je nach Rezeptur eine bis zu 450-fach stärkere Süsskraft als Zucker besitzen und werden daher sehr gering dosiert in Lebensmitteln verarbeitet. Manche Steviaextrakte haben zudem den Nachteil, dass sie einen bitteren Nachgeschmack bekommen, wenn sie in zu grosser Menge eingesetzt werden. Grundsätzlich ist der süsse Geschmack bei richtiger Dosierung und bei hochwertigen Steviaextrakten angenehm mild und gut als Ersatz für Zucker geeignet. Durch die hitzebeständigen Eigenschaften sind Steviolglycoside nicht nur für Getränke und Desserts, sondern auch zum Backen geeignet. Mit höherer Temperatur nimmt allerdings auch die Süsskraft ein wenig ab, daher solltest du diesen Effekt bei der Dosierung mit einrechnen.
Der Einsatz von Steviolglycosiden in Lebensmitteln hat einen langen Weg durch viele Zulassungsverfahren hinter sich, den die Steviapflanze selbst noch nicht erfolgreich geschafft hat. Da nicht alle Inhaltsstoffe der Blätter von Stevia Rebaudiana bekannt und in ihrer Wirkung erforscht sind, hat es bisher nur das reine Steviolglycosid bis zur offiziellen Zulassung als Zuckerersatz und Zusatzstoff gebracht. Übrigens: Entdeckt wurde die südamerikanische Pflanzenart schon 1887 durch den Schweizer Botaniker Moises Giacomo Bertoni und im Jahr 1900 isolierte Ovidio Rebaudi zum ersten Mal die Inhaltsstoffe mit ihrer starken Süsskraft. Daher bekam das Honigkraut oder Süsskraut auch seinen offiziellen Namen: Stevia Rebaudiana Bertoni.
Im Vergleich zu herkömmlichem Haushaltszucker hat Stevia einiger unbestreitbare Vorteile. Zunächst einmal sind Steviolglycoside nahezu kalorienfrei und haben keine schädlichen Auswirkungen auf unsere Zähne wie ein erhöhtes Kariesrisiko nach dem Verzehr. Darüber hinaus wird jedoch vielfach kritisiert, dass Steviolglycoside nicht mehr viel mit der Ursprungspflanze zu tun haben und zu Unrecht als „gesund“ oder „natürlich“ bezeichnet werden würden. Steviolglycoside werden unter Einsatz von Chemikalien aus der Pflanze herausgelöst und haben dadurch am Ende keinen gesundheitsfördernden Nährwert wie es eine Pflanze selbst mit ihren Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen hat. Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse kann also mit dem Einsatz von Stevia ergänzt werden und bringt weniger Nachteile als der Verzehr von Haushaltszucker oder von Lebensmitteln mit Zuckerzusatz.
Die Anwendung von Stevioglycosiden ist weit verbreitet und äusserst vielfältig. Der Zuckerersatz steckt unter anderem in Süssigkeiten, Getränken oder auch in speziellen Lebensmitteln für Diabetiker oder Menschen mit Fructoseintoleranz. Darüber hinaus sind inzwischen verschiedene Produkte mit Steviolglycosiden erhältlich, die du selbst zum süssen deiner Getränke und Speisen verwenden kannst. Diese Produkte sind meist in flüssiger Form, als Pulver oder als Tabletten erhältlich, wobei du (wie oben erwähnt) auf die richtige Dosierung achten solltest, damit kein unerwünschter bitterer Beigeschmack entsteht.
Vergleicht man Steviolglycoside mit anderen Süssungsmitteln wie
gibt es zunächst einmal ein paar Gemeinsamkeiten. Sie alle stammen ursprünglich aus pflanzlichen Quellen, wobei Maltit nicht direkt aus natürlichen Rohstoffen, sondern aus Maltose, also einem bereits verarbeiteten Produkt, hergestellt wird. Sie alle haben weniger Kalorien als Haushaltszucker und werden daher gerne in kalorienreduzierten Lebensmitteln verarbeitet. Süssungsmittel wie Maltit oder Xylit haben jedoch den Nachteil, dass sie in grösseren Mengen abführend wirken können, was bei Erythrit oder Stevia bisher nicht festgestellt wurde. Daher sind Steviolglycoside im Vergleich zu manchen anderen Süssungsmitteln zwar nicht gesünder im Sinne von nährstoffreicher, aber durchaus gesünder im Sinne von verträglicher, wenn grössere Mengen verzehrt werden.
Steviolglycoside werden in den Zutatenlisten von Lebensmitteln nicht direkt aufgeführt, sondern tauchen unter der Kennzeichnung E 960 auf, die in der Schweiz und europaweit zugelassen ist. Die offizielle Bezeichnung des Lebensmittelzusatzstoffes schreibt dabei vor, dass mindestens 95 Prozent Steviolglycoside enthalten sein müssen. Die empfohlene Tagesmenge, die dabei nicht überschritten werden sollte, beträgt vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Essen ist erstens notwendig, um die nötigen Nährstoffe aufzunehmen. Und zweitens ist die Nahrungsaufnahme für viele Menschen ein Genuss. Die meisten von uns nehmen ihre Nahrung mehr oder weniger unproblematisch zu sich. Wenn jedoch das Essen wegen einer Krankheit nicht mehr möglich ist, gar Darm und Magen nicht mehr funktionieren, dann ist medizinische Hilfe nötig. Die Ernährungstherapie der parenteralen Ernährung ist eine solche Hilfestellung. Wir schauen uns die wichtigsten Fragen rund um die Verabreichung nötiger Nährstoffe per Infusion an.
Du fühlst dich häufig müde und unausgeglichen und bist ungewöhnlich blass? Dann kann es sein, dass du einen Mangel an Eisen hast. Eine ausreichende Eisenversorgung deines Körpers kannst du mit bestimmten Lebensmitteln erreichen. Wie aber sieht die richtige Ernährung bei Eisenmangel aus? Deinen täglichen Bedarf an Eisen kannst du gut mit Hilfe von Gemüse wie Erbsen oder Linsen oder mit Fleisch wie etwa Leber abdecken. Spinat dagegen hat entgegen dem weit verbreiteten Mythos nur einen Gehalt von knapp drei Milligramm pro 100 Gramm. Alles zur Ernährung bei Eisenmangel erfährst du hier.
Der menschliche Stoffwechsel beruht auf biochemischen Prozessen, an denen viele Enzyme beteiligt sind. Diese Enzyme wandeln Eiweiss, Fett und Kohlenhydrate in Energie um. Das funktioniert am besten, wenn das Verhältnis zwischen Säuren und Basen optimal ist. Doch mindestens die Hälfte der Menschen ist chemisch „sauer“. Mit einer basischen Ernährung soll der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Körpers ins Gleichgewicht gebracht werden. Wie das geschieht, welche Lebensmittel du bei einer basischen Ernährung zu dir nehmen solltest, was gegen eine rein basische Ernährung spricht und was bei einer Übersäuerung im Körper passiert, erfährst du in diesem Artikel.
Wer sich mit gesunder Ernährung und Muskelaufbau auseinandersetzt, der kommt am Thema „essentielle Aminosäuren“ nicht vorbei. Dabei handelt es sich um Eiweissverbindungen, die für den Körper sehr wichtige Funktionen erfüllen. Essentielle Aminosäuren sind daher lebensnotwendig und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Wie essentielle Aminosäuren im Organismus wirken, welche es gibt und was du sonst noch beachten musst, erfährst du in diesem Artikel.
Kanzerogene oder krebserzeugende Substanzen finden sich in der Umwelt, in Lebensmitteln oder am Arbeitsplatz. Die meisten Menschen kommen täglich mit solchen Stoffen in Kontakt. Auch ein ungesunder Lebensstil sowie ein zu hohes Körpergewicht können kanzerogen wirken. Was kanzerogene Substanzen sind, welche Wirkung sie auf den Körper haben und wie sie eingeteilt werden, erfährst du hier. Ausserdem erklären wir, wie die Ernährung zur Krebsentstehung beiträgt und welche Lebensmittel du meiden solltest, wenn du Krebs vorbeugen möchtest.
Wenn du zum ersten Mal mit der Diagnose Histaminintoleranz konfrontiert bist, wird es dir vielleicht seltsam vorkommen: Eine histaminfreie Ernährung gibt es tatsächlich nicht. Histamin ist kein Allergen wie beispielsweise Weizenprotein und auch kein Nahrungsmittelinhaltsstoff wie Fructose (Fruchtzucker), dessen Gehalt in Obst und Gemüse ein Labor messen könnte. Histamin entsteht durch Stoffwechselvorgänge in allen organischen Produkten. Es ist das Ergebnis jedes Reifungsprozesses und seine Menge ist deshalb kaum zu bestimmen. Das Ziel einer entsprechenden Diät ist also keine hinstaminfreie Ernährung, denn diese ist unmöglich. Du kannst dich aber möglichst histaminarm ernähren und Lebensmittel, die besonders viel Histamin enthalten, vermeiden.