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Dumping Syndrom – sturzartige Entleerung des Magens mit unangenehmen Folgen

Dumping Syndrom – sturzartige Entleerung des Magens mit unangenehmen Folgen

Eine üppige Mahlzeit führt manchmal zu lästigen Magen-Darm-Problemen, die bei gesunden Menschen schon nach kurzer Zeit wieder vorbei sind. Treten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen jedoch regelmässig nach der Nahrungsaufnahme auf, besteht Grund zur Sorge. In den meisten Fällen steckt eine Erkrankung wie das Dumping Syndrom dahinter, die die Gesundheit dauerhaft einschränkt. In den folgenden Abschnitten erhältst du alle wichtigen Informationen zur Entstehung der Krankheit und findest heraus, welche Therapiemassnahmen helfen.

Was ist das Dumping Syndrom?

Unter dem Dumping Syndrom verstehen Ärzte die beschleunigte Entleerung des Mageninhaltes in den Dünndarm, die auch als Sturzentleerung bezeichnet wird. Der Name der Erkrankung leitet sich von dem englischen Wort „to dump“ ab, welches sich mit plumpsen oder hineinstürzen übersetzen lässt. Sehr wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem Früh- und Spätdumping. Leidet ein Patient unter Frühdumping, gelangt der Speisebrei etwa 15 bis 30 Minuten nach der Nahrungsaufnahme vom Magen in den Dünndarm. Die Darmwand dehnt sich stark und es strömt eine grosse Menge Flüssigkeit in den Darm ein. Beim Spätdumping gelangen etwa ein bis drei Stunden nach der Mahlzeit wasserlösliche Kohlenhydrate in den Dünndarm. Sie regen den Körper zur Ausschüttung von Insulin an und beeinflussen den Blutzuckerspiegel. In einigen Fällen leiden Betroffene unter beiden Formen des Dumping Syndroms.

Welche Ursachen für das Dumping Syndrom gibt es?

Die Entstehung des Dumping Syndroms geht auf den Pförtner-Muskel am Magenausgang zurück. Dieser Muskel hat die Aufgabe, den vorverdauten Speisebrei aus dem Magen Schritt für Schritt in kleinen Portionen an den Dünndarm weiterzugeben. Ist der Pförtner-Muskel verletzt oder fehlt komplett, gelangt die zerkaute Nahrung sturzartig in den Dünndarm. Zu einer Verletzung oder Entfernung des wichtigen Muskels kommt es in der Regel nur nach einer Magenoperation. Vor allem eine Verkleinerung des Magens im Rahmen der Adipositas-Therapie führt häufig zum Dumping Syndrom. Auch Operationen zur Entfernung von Tumoren können eine Entfernung des Pförtner-Muskels zur Folge haben und das Dumping Syndrom verursachen.

Welche Beschwerden treten bei der Erkrankung des Magens auf?

Die Beschwerden sind abhängig davon, ob Betroffene unter dem Früh- oder Spätdumping leiden. Beim Frühdumping treten häufig die folgenden Symptome auf:

  • starke Übelkeit
  • Erbrechen
  • Völlegefühl
  • knurrender Magen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • starke Bauchschmerzen
  • erhöhte Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • verstärktes Schwitzen
  • Herzrasen
  • Ohnmachtsanfälle

Beim Spätdumping lassen sich folgende Beschwerden beobachten:

  • Unterzuckerung
  • starker Heisshunger
  • Schweissausbrüche
  • Konzentrationsprobleme
  • Gefühl von Schwäche
  • Zittern
  • Trübung des Bewusstseins

Wie diagnostizieren Mediziner die Erkrankung des Magens?

Die Diagnose des Dumping Syndroms ist Aufgabe der Gastroenterologie. Treten Beschwerden auf, die auf eine Erkrankung des Magens hindeuten, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Der Gastroenterologe erfragt zunächst die Symptomatik und erkundigt sich nach Magenoperationen in der Vergangenheit. Um die Diagnose abzusichern, kommt häufig ein Provokationstest zum Einsatz. Während der Patient 50 Gramm Glukose einnimmt, überprüft der Arzt die Auswirkungen auf Herzfrequenz, Atemluft und Blutzuckerspiegel. Zusätzlich ist eine Magenspiegelung hilfreich, um andere Erkrankungen auszuschliessen. In manchen Fällen ist eine Röntgenuntersuchung notwendig, um die Probleme im Magen und Dünndarm zu entdecken.

Was ist bei der Nahrungsaufnahme zu beachten?

Wer vom Dumping Syndrom betroffen ist, muss seine Ernährungsgewohnheiten schnellstmöglich umstellen. Wichtig ist, die tägliche Aufnahme von Kohlenhydraten deutlich einzuschränken. Komplexe Kohlenhydrate aus Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukten sind erlaubt. Zucker und Milchprodukte müssen auf ein Minimum reduziert werden. Es ist besser, mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu essen, denn grosse Mengen belasten Magen und Darm. Ausserdem sollten Betroffene möglichst langsam essen und die Nahrung sehr gut kauen. Bei Getränken empfehlen sich zuckerfreie Varianten wie Wasser und Tee, die der Patient zwischen den Mahlzeiten konsumiert. Alkohol ist komplett verboten.

Welche zusätzlichen Möglichkeiten gibt es, um Beschwerden wie Übelkeit zu lindern?

Eine konsequente Ernährungsumstellung ist definitiv der wichtigste Baustein bei der Therapie des Dumping Syndroms. Bringt eine Dumping Diät nicht den gewünschten Erfolg, helfen bestimmte Medikamente bei der Linderung der Beschwerden. Somatostatin-Analoga verlangsamen die Entleerung des Magens und unterdrücken die Ausschüttung von Hormonen wie Insulin. Allerdings verabreicht der Arzt das Medikament regelmässig als Injektion und schwere Nebenwirkungen wie Gallensteine sind nicht ausgeschlossen. Es ist daher nur bei besonders schwerem Krankheitsverlauf geeignet. Verträglicher sind Antiemetika, die Übelkeit und Brechreiz lindern. Manchmal hilft nur ein operativer Eingriff, um die Krankheit zu besiegen.

Welche Prognose haben Patienten mit Dumping Syndrom?

Wenn sich Betroffene strikt an den vorgegebenen Ernährungsplan halten, verbessert sich die Symptomatik oft schon nach kurzer Zeit. Manchmal sind Patienten nach drei bis sechs Monaten sogar komplett symptomfrei. Allerdings müssen die neuen Ernährungsgewohnheiten dauerhaft beibehalten werden. Wichtig ist zudem das frühe Erkennen der Krankheit. Die Beschwerden schränken nicht nur die Lebensqualität der Patienten stark ein, sie können auch zu dauerhaften Schäden an Magen und Darm führen. Ausserdem leiden einige Betroffene so stark, dass sie die Nahrungsaufnahme verweigern. Mangelernährung, starkes Untergewicht und lebensbedrohliche Essstörungen sind die Folge. Bei frühzeitigem Therapiebeginn ist die Lebenserwartung jedoch nicht eingeschränkt.

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