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Skorbut – Symptome, Ursachen, Behandlung und Geschichte

Skorbut – Symptome, Ursachen, Behandlung und Geschichte

Skorbut wird auch als Scharbock, Mundfäule und bei Säuglingen als Möller-Barlow-Krankheit bezeichnet und beschreibt eine Vitamin-C-Mangelerkrankung. Sie geht mit schweren körperlichen Symptomen einher, tritt heutzutage jedoch recht selten auf und ist leicht zu behandeln. Welche körperlichen Beeinträchtigungen bei Skorbut auftreten können, wie es zu dem Mangel kommen kann und welchen geschichtlichen Hintergrund die Erkrankung hat, können Sie unter vielen anderen Informationen in diesem FAQ zum Thema Skorbut nachlesen.

Welche Symptome treten bei der Krankheit Skorbut auf?

Nach einigen Monaten ohne die Aufnahme von Vitamin C treten die ersten Mangelsymptome auf. Zunächst kommt es zu einer Abschwächung der Leistungsfähigkeit, zu Erschöpfung, Müdigkeit und Schwindelsymptomen. Wunden heilen langsamer, das Zahnfleisch blutet und es treten Gelenkentzündungen und Gelenkschwellungen auf. Auch Muskelschwund ist eine häufige Folge von längerem Vitamin-C-Mangel. Ausserdem sind Menschen mit Skorbut anfälliger für Infektionskrankheiten. Hinzu kommen Knochenschmerzen, da es im Rahmen des Vitamin-C-Mangels zu Blutungen unter der Knochenhaut kommt. Auch hohes Fieber, Kopfschmerzen, Hautprobleme und starker Durchfall sind typische Symptome eines Ascorbinsäuremangels. Da sich Adrenalin und Serotonin abhängig von Vitamin C synthetisiert, leiden einige Menschen mit Skorbut unter depressiven Verstimmungen. Bei ausbleibender Behandlung beziehungsweise dem langfristigen Fehlen von Vitamin C fallen den Patienten die Zähne aus. Durch eine auftretende und schlimmer werdende Herzschwäche ist auch der Tod eine mögliche Folge von unbehandeltem Skorbut.

Wie kommt es zu den gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei Menschen mit Skorbut?

Der Körper des Menschen ist nicht dazu in der Lage, selbstständig Vitamin C zu synthetisieren, weshalb dieses über die Nahrung aufgenommen werden muss. Ohne Vitamin C kann der Organismus nur defekte oder keine Kollagene bilden. Diese werden als wichtige Faserproteine aber für das Bindegewebe benötigt. Ohne funktionstüchtige Kollagene fehlt der Haut, den Zähnen sowie den Bändern, Sehnen, Knorpeln und Knochen ein grosser Teil des Gerüsts, sodass die Stabilität auf Dauer verloren geht und sich verschiedene Beeinträchtigungen ergeben. Ausserdem ist die Synthese von Noradrenalin abhängig von Vitamin C, sodass es auch bei der Bildung von wichtigen Botenstoffen wie Serotonin oder Adrenalin zu erheblichen Einschränkungen kommt.

Wann besteht die Gefahr eines Ascorbinsäuremangels?

Die Medizin geht derzeit davon aus, dass der menschliche Körper tagtäglich etwa 20 Milligramm Vitamin C umsetzt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat in der Fachinformation einen Umsatz von etwa einem Milligramm pro Körpergewicht angegeben. Der empfohlene Tagesbedarf einer erwachsenen gesunden Person liegt daher bei 100 Milligramm. Um Skorbut-Symptome zu vermeiden reicht jedoch wahrscheinlich auch eine ungefähre Zufuhr von zehn Milligramm am Tag. Der Körper ist dazu in der Lage, Vitamin C zu speichern, sodass es eine Weile möglich ist, ohne einer Vitamin-C-Zufuhr auszukommen. Die ersten Symptome treten in der Regel erst nach mehreren Wochen oder Monaten auf.

Wie wird Skorbut behandelt?

Da es sich bei der Skorbut-Erkrankung lediglich um einen Vitaminmangel handelt, reicht es zur Behandlung und völligen gesundheitlichen Heilung aus, wieder viel Vitamin C zu sich zu nehmen. Dies kann oral oder parental (also per Infusion) erfolgen. Ist es nicht möglich, genug Vitamin C via Obst oder Gemüse aufzunehmen, kann auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden, um den Mangel auszugleichen und die Mangelsymptome zu behandeln. Die Verbesserung der gesundheitlichen Beeinträchtigung tritt in der Regel sehr schnell nach der Gabe von Ascorbinsäure ein. Begleitsymptome können bei Bedarf zusätzlich mit Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten behandelt werden.

Welche Nahrungsmittel enthalten Vitamin C?

Sehr viele Nahrungsmittel wie die meisten Obst- und Gemüsesorten enthalten einen recht hohen Vitamin-C-Gehalt. Auch in Kalbs- und Rinderleber sowie in Milch befindet sich die wichtige Ascorbinsäure. Im Folgenden haben wir aufgelistet, welche Obst und Gemüsesorten besonders viel Vitamin C enthalten:

  • Acerolakirsche: 4000 Milligramm pro 100 Gramm
  • Camu-Camu: 1500 Milligramm pro 100 Gramm
  • Hagebutte: 1000 Milligramm pro 100 Gramm
  • Walnuss: 925 Milligramm pro 100 Gramm
  • Brennnessel: 870 Milligramm pro 100 Gramm
  • Sanddorn: 400 Milligramm pro 100 Gramm
  • Guave: 250 Milligramm pro 100 Gramm
  • Schwarze Johannisbeere: 230 Milligramm pro 100 Gramm
  • Grünkohl: 200 Milligramm pro 100 Gramm
  • Paprika: 130 Milligramm pro 100 Gramm
  • Brokkoli: 110 Milligramm pro 100 Gramm
  • Rosenkohl: 110 Milligramm pro 100 Gramm
  • Blumenkohl: 70 Milligramm pro 100 Gramm
  • Erdbeeren: 40 – 90 Milligramm pro 100 Gramm
  • Spinat: 50 – 90 Milligramm pro 100 Gramm
  • Zitronen: 50 – 80 Milligramm pro 100 Gramm
  • Orangen: 50 – 60 Milligramm pro 100 Gramm
  • Zwiebeln: 5 – 30 Milligramm pro 100 Gramm
  • Kartoffeln: 15 – 30 Milligramm pro 100 Gramm
  • Sauerkraut: 10 – 20 Milligramm pro 100 Gramm

Wie häufig ist Skorbut?

Skorbut trat früher häufig bei Seefahrern auf, die längere Schiffsreisen unternahmen und deren Ernährung in diesem Zeitraum nur wenig oder gar kein Vitamin C enthielt. Seit jedoch bewiesen und verbreitet wurde, dass die Aufnahme von Vitamin C alle Symptome von Skorbut verhindert, spielt die Krankheit in den entwickelten Ländern keine grosse Rolle mehr. Ein Thema ist Skorbut nur noch im Rahmen chronischer Mangelernährung in Ländern der Dritten Welt. In Ländern, in denen die Menschen keine Hungersnot zu leiden haben, kommt Skorbut so wie gar nicht mehr vor.

Wann und von wem wurde die Krankheit Skorbut entdeckt?

Schon die alten Ägypter beschrieben im 2. Jahrtausend vor Christus die Krankheit Skorbut und ihre Symptome und Folgen. Im 15. bis 18. Jahrhundert wurde Skorbut zu einer der häufigsten Todesursachen von Seeleuten, was darin begründet lag, dass sich die Besatzung der Schiffe oft monatelang nur von getrockneter oder konservierter Nahrung ernährte. Hin und wieder entdeckten einzelne Ärzte wie James Lind oder Friedrich Bachstrom, dass sich die Erkrankung durch die Aufnahme von frischem Obst und Gemüse gut behandeln lässt. Da damals Vitamine jedoch noch nicht bekannt waren, fehlte die wissenschaftliche Erklärung für die Herkunft der Symptome. Die Ascorbinsäure konnte in ihrer Molekülstruktur erst 1937 von Walter Norman Haworth entschlüsselt werden, der dafür auch den Nobelpreis für Chemie erhielt. Der Ungar Albert von Szent-Györgyi erkannte die Rolle von Vitamin C für den menschlichen Organismus und auch er erhielt für seine Entdeckung den Nobelpreis, jedoch den für Medizin.

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